© A. Prock (2012)
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FEST DES HL. MARTIN VON TOURS (11. November)
Das Fest der Epiphanie (Anbetung der Heiligen Drei Könige am 6. Januar) galt lange
Zeit als eigentlicher Jahresbeginn und als zweites altes Hochfest der Christen. Hochfeste
sollten aber immer durch eine Art Vorbereitungszeit eingeleitet werden. Wie man Ostern
durch eine 40-tägige Fastenzeit vorbereitet, so sollte auch das Feste der Epiphanie
durch Besinnung angegangen werden. Rechnet man 40 Tage von diesem Tag zurück (ohne
Samstage und Sonntage), so kommt man auf den 12. November. Der 11. November konnte
so zu einer kleinen "Fastnacht" (Nacht vor der Fastenzeit) werden. Unter diesem Gesichtspunkt
ließ man im 19. Jh. den Fasching am 11. November beginnen.
Die Martini-"Fastnacht" ergab sich somit aus einer einfachen Rechnung. Dass der 11. November als Tag des hl. Martin begangen wurde, war hier bloß zufällig. Erst im Laufe der Zeit ergaben sich aus dem Zusammenfall der beiden Feste Bräuche, die auch heute noch begangen werden. Die Laternen-Umzüge der Kinder etwa entwickelten sich wohl aus den Vorschriften des Missale Romanum und den kirchlichen Lesungen, die am Tag des hl. Martin abgehalten worden sind. In diesen Schriften ist immer wieder vom "Licht" und von der "Lampe" die Rede, Licht im Sinne des wahren Glaubens und des Sichtbaren. Vermutlich starb der hl. Martin an einem 11. November. Auch Christus gilt als das Licht.
Die Martinigans geht vermutlich auf den Umstand zurück, dass in der Epiphanie-Fastenzeit auch keine größeren Rechtsgeschäfte abgewickelt werden durften und Martini deshalb zu einem wichtigen Zinstermin und Markttag wurde. Gänse waren eine typische Abgabe der bäuerlichen Bevölkerung. Auch ging nach alter Zeitrechnung Anfang November das Sommerhalbjahr mit einem Herbstfest zu Ende: Schlachtfeste und Gelage wurden gefeiert. Somit gelten die Gans und das "Ganslessen" als Symbole des bäuerlichen Jahres.
Die Laternenumzüge und das "Ganslessen" zum Fest des hl. Martin am 11. November finden sich in ganz Europa.
Am Martinstag konnte das Gesinde (Mägde, Knechte) auch seinen Herrn (Bauern) wechseln. Ebenfalls ist an diesem Tag nach dem Almabtrieb das Ende des Weidejahres zu sehen.
Wie kam der hl. Martin zur Gans?
Der Legende nach soll der hl. Marin zum Bischof gewählt worden sein, sich aber versteckt haben und durch das laute Geschnatter von Gänsen verraten worden sein.
Der hl. Martin und der Bettler
Die zweite Legende des hl. Martin berichtet davon, dass er als Reiter beim Stadttor von Amiens einen Bettler antraf und ihm seinen halben Mantel schenkte.
Der halbe Mantel des hl. Martin, die "capa", wurde in einem eigens dafür geschaffenen Raum aufbewahrt, den man als "capella" bezeichnete. Die Betreuung hatte der "Capellanus" über. Die "Kapelle" als kleiner Kirchenraum und der "Kaplan", der für diesen Kirchenraum zuständig ist, tragen von diesem Erinnerungsstück noch heute ihre Bezeichnung.